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man die Initiative ergreift
und den Feind bekämpft - jeden Feind.
Sunzi schreibt: Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den
Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.
Ähnlich wie Machiavellis
Der Fürst
und Miyamoto Musashis
Das Buch der fünf Ringe
zeigen
auch Sunzis hier wiedergegebene Einsichten den Weg zum Sieg bei allen geschäftlichen
Konflikten, bei Schlachten im Aufsichtsrat und im alltäglichen Kampf ums Überleben, in den
wir alle verwickelt sind - sogar im Kampf der Geschlechter! Dies alles sind Formen des
Krieges, und alle folgen denselben Regeln -
seinen Regeln.
Zum erstenmal hörte ich 1977 beim Rennen im Happy Valley in Hongkong von Sunzi. Ein
Freund, P. G. Williams, ein Kellner im Jockey Club, fragte mich, ob ich das Buch gelesen
hätte. Ich verneinte, und er erwiderte, daß er mir am nächsten Tag ein Exemplar schicken
wolle. Als das Buch ankam, blieb es zunächst ungelesen liegen. Eines Tages dann, nach
mehreren Wochen, nahm ich es wieder in die Hand. Ich war schockiert, daß ich, obwohl ich
so viel über Asien, besonders über Japan und China, gelesen hatte, noch nie auf das Buch
gestoßen war. Seitdem ist es mein ständiger Begleiter, und es hat meine Arbeit an
Noble
House Hongkong so
sehr beeinflußt, daß viele Charaktere sich auf Sunzi und sein
Meisterwerk beziehen. Ich halte Sunzis Schrift für einzigartig, und deshalb kam es zu dieser
Ausgabe seines Buches.
Leider ist über den Mann selbst nur wenig bekannt. Wir wissen nicht, wann er die dreizehn
Kapitel niederschrieb. Manche datieren sie auf das Jahr 500 v. Chr., in die Zeit des
Königreichs von Wu, manche auch auf etwa 300 v. Chr.
Etwa um 100 v. Chr. schrieb Sima Qian, einer seiner Chronisten, diese Biographie:
Sunzi, dessen Vorname Wu war, stammte aus dem Staate Qi. Sein Buch
Die
Kunst des Krieges
erregte die Aufmerksamkeit Helus, des Königs von Wu. Helu
sagte zu ihm: »Ich habe deine dreizehn Kapitel sorgfältig studiert. Darf ich
deine Theorie über die Führung von Soldaten einer kleinen Prüfung
unterziehen?«
Sunzi erwiderte: »Das dürft Ihr.«
Der König fragte: »Darf sich die Prüfung auch auf Frauen beziehen?«
Wieder stimmte Sunzi zu, und so wurden Vorbereitungen getroffen,
hundertachtzig Damen aus dem Palast zu holen. Sunzi teilte sie in zwei
Kompanien und stellte je eine der Lieblingskonkubinen des Königs an die
Spitze der Abteilungen. Dann ließ er sie alle einen Speer in die Hand nehmen
und sprach zu ihnen die Worte: »Ich nehme an, daß ihr den Unterschied
zwischen vorne und hinten und rechts und links kennt.«
Die Mädchen erwiderten: »Ja.«
Sunzi fuhr fort: »Wenn ich sage >Augen geradeaus<, dann müßt ihr nach vorn
blicken. Wenn ich sage >links um<, dann müßt ihr euch nach links drehen.
Wenn ich sage >rechts um<, dann müßt ihr euch nach rechts drehen. Wenn ich
sage >kehrt<, dann müßt ihr euch rechtsherum umdrehen.«
Die Mädchen hatten auch dies verstanden. Als damit die Befehle erklärt waren,
ließ er Hellebarden und Streitäxte ausgeben, um den Drill zu beginnen.
Dann gab er zu einem Trommelwirbel den Befehl: »Rechts um«, doch die
Mädchen brachen nur in Lachen aus.
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